Kirchlich...





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Die Jugend will das Grosse, das Gute
Es wurde sichtbar, dass die Kirche nicht in sich verschlossen und nur für sich selbst da ist, sondern dass sie ein Lichtpunkt für die Menschen ist. Es wurde sichtbar: Die Kirche ist gar nicht alt und unbeweglich. Nein, sie ist jung. Und wenn wir auf diese Jugend schauen, die sich um den verstorbenen Papst und letztlich um Christus scharte, für den er eingestanden war, dann wurde etwas nicht minder Tröstliches sichtbar: Es ist gar nicht wahr, dass die Jugend vor allem an Konsum und an Genuss denkt. Es ist nicht war, dass sie materialistisch und egoistisch ist. Das Gegenteil ist wahr: Die Jugend will das Grosse. Sie will, dass dem Unrecht Einhalt geboten ist. Sie will, dass die Ungleichheit überwunden und allen ihr Anteil an den Gütern der Welt wird. Sie will, dass die Unterdrückten ihre Freiheit erhalten. Sie will das Grosse. Sie will das Gute.
Audienz für die Pilger aus Deutschland, 25. April 2005



In die richtige Ordnung finden
Nicht nur wir haben das Unsrige gegeben, so gut wir es konnten, sondern dass auch die jungen Menschen mit ihrem Fragen, mit ihrem Hoffen, mit ihrer Freude am Glauben und mit ihrem Enthusiasmus, Kirche jung neu zu schaffen, uns etwas gegeben haben. Für diese Gegenseitigkeit danken wir und hoffen, dass sie weitergehen wird, dass die jungen Menschen mit ihren Fragen wie mit ihrem Glauben und ihrer Freude des Glaubens für uns eine Provokation sind, Kleinmut und Müdigkeit zu überwinden, und dass wir umgekehrt mit der Erfahrung des Glaubens, die uns geschenkt ist, mit der Erfahrung des Hirtenamtes, mit der Gnade des Sakramentes, in der wir stehen, ihnen den Weg geben können, damit der Enthusiasmus dann auch die richtige Ordnung findet: So wie eine Quelle gefasst werden muss, damit sie ihr Wasser fruchtbar geben kann, so muss auch dieser Enthusiasmus gleichsam immer wieder in seine kirchliche Form hineingestaltet werden.
Köln, Begegnung mit den deutschen Bischöfen, 21 August 2005



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Mit der Kirche glauben
Die Jugendlichen sind, wie Johannes Paul II. es wiederholt bekräftigt hat, die Hoffnung der Kirche, aber in der heutigen Welt sind sie auch besonders der Gefahr ausgesetzt, "ein Spiel der Wellen" zu sein, "hin und her getrieben von jedem Widerstreit der Meinungen". Sie brauchen daher Hilfe, um im Glauben zu wachsen und zu reifen: Dies ist der erste Dienst, den sie von der Kirche empfangen müssen, und besonders von uns Bischöfen und unseren Priestern. Wir wissen sehr wohl, dass viele von ihnen nicht in der Lage sind, sofort die gesamte Lehre der Kirche zu verstehen und anzunehmen, aber genau daher ist es wichtig, in ihnen wieder die Absicht zu erwecken, mit der Kirche zu glauben, das heisst die Zuversicht, dass diese Kirche, die vom Geist beseelt und geleitet wird, das wahre Subjekt des Glaubens ist. Wenn wir uns in sie eingliedern, treten wir in die Gemeinschaft des Glaubens ein und haben an ihr teil. Damit dies geschieht, müssen sich die Jugendlichen von der Kirche geliebt fühlen, und zwar konkret von uns Bischöfen und Priestern. So können sie in der Kirche die Freundschaft und Liebe spüren, die der Herr für sie hat; sie werden verstehen, dass in Christus Wahrheit und Liebe dasselbe sind, und sie werden ihrerseits lernen, den Herrn zu lieben und seinem Leib, der Kirche, zu vertrauen.
Ansprache an die Ital. Bischofskonferenz, 30. Mai 2005



Die Menschen evangelisieren
Aber während ich euch, die hier anwesenden Jugendlichen, ansehe, die ihr Freude und Begeisterung ausstrahlt, nehme ich den Blick Jesu an: Einen Blick der Liebe und des Vertrauens, in der Gewissheit, dass ihr den wahren Weg gefunden habt. Ihr seid die jungen Menschen der Kirche. Ich übertrage euch daher die grosse Sendung, die jungen Männer und Frauen zu evangelisieren, die in dieser Welt umherirren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Seid die Apostel der jungen Menschen. Ladet sie ein, mit euch zu gehen und wie ihr den Glauben, die Hoffnung und die Liebe zu erfahren und Jesus zu begegnen, um sich wirklich geliebt und angenommen zu fühlen, mit der vollen Möglichkeit, sich zu verwirklichen. Mögen auch sie die sicheren Wege der Gebote entdecken, diese Wege gehen und so zu Gott gelangen.
Ansprache an die Jugendlichen im Stadion von Pacaembu, Brasilien, 10. Mai 2007



Wer nicht vorbereitet ist auf die echten Herausforderungen
Ihr [die Jugendlichen] könnt Protagonisten einer neuen Gesellschaft sein, wenn ihr versucht, euren Lebenswandel konkret an den universalen sittlichen Werten auszurichten und euch persönlich um eine lebenswichtige menschliche und geistliche Bildung zu bemühen. Ein Mann oder eine Frau, die nicht vorbereitet sind auf die echten Herausforderungen, die eine richtige Sichtweise des christlichen Lebens in ihrem jeweiligen Umfeld an sie stellt, werden leicht allen Angriffen des Materialismus und des Laizismus zum Opfer fallen, die auf allen Ebenen immer aktiver werden. Seid freie und verantwortungsbewusste Männer und Frauen, macht die Familie zu einem Mittelpunkt, der Frieden und Freude ausstrahlt, seid Förderer des Lebens vom Anfang bis zu seinem natürlichen Ende, schützt die alten Menschen, denn sie verdienen Achtung und Bewunderung für das Gute, das sie euch getan haben.
Ansprache an die Jugendlichen im Stadion von Pacaembu, Brasilien, 10. Mai 2007



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Lebt die Jugend mit hohen Idealen
Mein heutiger Appell an euch, liebe Jugendliche, [...] ist: Vergeudet eure Jugend nicht. Versucht nicht, vor ihr zu fliehen. Lebt sie intensiv. Weiht sie den hohen Idealen des Glaubens und der menschlichen Solidarität. Ihr liebe Jugendliche, seid nicht nur die Zukunft der Kirche und der Menschheit, als sei dies gleichsam eine Art Flucht aus der Gegenwart. Im Gegenteil: Ihr seid die junge Gegenwart der Kirche und der Menschheit. Ihr seid ihr junges Gesicht. Die Kirche braucht euch als junge Menschen, um der Welt das Antlitz Jesu Christi zu zeigen, das in der christlichen Gemeinschaft sichtbar wird. Ohne dieses junge Gesicht wäre die Kirche entstellt.
Ansprache an die Jugendlichen im Stadion von Pacaembu, Brasilien, 10. Mai 2007



Das Haus wiederherstellen
Auch zu jedem von uns sagt er: "Geh und stelle mein Haus wieder her." Wir alle sind dazu berufen, in jeder Generation von neuem das Haus Christi, die Kirche, wieder herzustellen. Nur wenn wir dies tun, lebt die Kirche und wird sie schön. Und wie wir wissen, gibt es sehr viele Arten das Haus Gottes, die Kirche, wiederherzustellen, es aufzubauen, es zu errichten. Es wird aufgebaut durch die verschiedensten Berufungen, von der Berufung als Laie und als Familie bis hin zu einem Leben der besonderen Weihe und der Priesterberufung.
Ansprache bei der Begegnung mit den Jugendlichen in Assisi, 17. Juni 2007



Christus nachfolgen: eine grosse Herausforderung
Liebe Jugendliche, die Demut, die der Herr uns gelehrt hat und welche die Heiligen, jeder entsprechend der Originalität der eigenen Berufung, gelebt haben, ist alles andere als ein entbehrungsreiches Leben. Schauen wir vor allem auf Maria: in ihrer Schule können auch wir wie sie jenes "Ja" Gottes zur Menschheit erfahren, dem alle "Ja" unseres Lebens entspringen. Es ist wahr, die Herausforderungen, denen ihr euch stellen müsst, sind viele und gross. Die erste aber bleibt immer jene, Christus bis ins letzte nachzufolgen, ohne Vorbehalte und Kompromisse. Und Christus nachfolgen heisst, sich als lebendiger Teil seines Leibes zu fühlen, der die Kirche ist. Man kann sich nicht Jünger Jesu nennen, wenn man seine Kirche nicht liebt und ihr folgt. Die Kirche ist unsere Familie, in der die Liebe zum Herrn und zu den Brüdern, vor allem in der Teilnahme an der Eucharistie, uns die Freude erfahren lässt, schon jetzt das künftige Leben im voraus kosten zu können, das ganz von der Liebe erleuchtet sein wird. Unser Einsatz im Alltag soll so sein, dass wir hier unten leben, als wären wir schon dort oben. Sich als Kirche zu fühlen ist somit eine Berufung zur Heiligkeit für alle; es ist der tägliche Einsatz für den Aufbau der Gemeinschaft und der Einheit, indem jeder Widerstand bezwungen und jeder Unverstand überwunden wird.
Predigt bei der Eucharistiefeier beim Jugendtreffen in Loreto, 2. September 2007



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Macht die Städte dieser Welt geistlich schön
Liebe Jugendliche: diese Stadt [...] ist in euren Händen. Ihr habt die Aufgabe, sie auch geistlich schön zu machen durch das Zeugnis eines Lebens in der Gnade Gottes und fern von der Sünde, indem ihr all dem zustimmt, wozu der Heilige Geist euch in der Kirche und in der Welt berufen hat. So werdet ihr die Gnade der überfliessenden Barmherzigkeit Christi sichtbar machen, die aus seiner am Kreuz durchbohrten Seite für uns geströmt ist. Jesus, der Herr, reinigt uns von unseren Sünden, er heilt uns von der Schuld und er stärkt uns, damit wir im Kampf gegen die Sünde und im Zeugnis seiner Liebe nicht unterliegen.
Predigt beim Bussgottesdienst mit der Jugend von Rom, 13. März 2008



Was ist Liturgie?
Das Wort "Liturgie" bedeutet die Teilnahme des Volkes Gottes am "Werk Christi, des Priesters, und seines Leibes, der die Kirche ist" (Sacrosanctum Concilium,7). Worin besteht dieses Werk? Zuallererst bezieht es sich auf das Leiden Christi, seinen Tod und seine Auferstehung sowie seine Himmelfahrt - was wir als "österliches Geheimnis" bezeichnen. Es bezieht sich auch auf die Feier der Liturgie selbst. Die beiden Bedeutungen sind in der Tat untrennbar miteinander verbunden, weil dieses "Werk Jesu" der wahre Inhalt der Liturgie ist, Durch die Liturgie wird das Werk Jesu" ständig in Berührung mit der Geschichte gebracht, mit unserem Leben, das geformt werden soll. Hier bekommen wir eine weitere Vorstellung von der Grösse unseres christlichen Glaubens.
Immer wenn ihr euch zur heiligen Messe versammelt, wenn ihr zur Beichte geht, immer wenn ihr eines der Sakramente feiert, ist Jesus am Wirken. Durch den heiligen Geist zieht er euch zu sich, er nimmt euch hinein in seine Opferliebe zum Vater, die zur Liebe für alle wird. Wir sehen so, dass die Liturgie der Kirche ein Dienst der Hoffnung für die Menschheit ist. Eure gläubige Teilnahme ist aktive Hoffnung, die hilft, dass wir die Welt - Heilige und Sünder gleichermassen - für Gott offen halten; das ist die wahre menschliche Hoffnung, die wir jedem anbieten(vgl. Spe salvi, 34).
Ansprache an die Jugendlichen und Seminaristen im New Yorker Priesterseminar "Saint Joseph", 19. April 2008



Die Kirche kennenlernen
Versucht, die Kirche kennenzulernen, sie zu verstehen und zu lieben, indem ihr der Stimme ihrer Hirten Gehör schenkt. Sie setzt sich aus Menschen zusammen, aber Christus ist ihr Haupt und sein Geist führt sie sicher. Ihr seid das junge Antlitz der Kirche: lasst es daher nicht an eurem Beitrag fehlen, damit das von ihr verkündete Evangelium überall Verbreitung finden kann! Seid Apostel eurer Altersgenossen!
Ansprache bei der Begegnung mit den Einwohnern der Stadt Brindisi, 14. Juni 2008



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Erkennt die Kirche als eure Heimat
Vor mir sehe ich ein lebendiges Bild der Weltkirche. Die Vielfalt der Nationen und Kulturen, aus denen Ihr kommt, zeigt, dass die Gute Nachricht Christi wirklich für alle und jeden bestimmt ist; sie hat die Enden der Erde erreicht. Doch ich weiss auch, dass etliche unter euch noch auf der Suche nach einer geistlichen Heimat sind. Einige, uns ebenfalls sehr willkommene Teilnehmer sind weder Katholiken noch Christen. Andere bewegen sich vielleicht am Rande des Lebens der Pfarrei und der Kirche. Euch möchte ich Ermutigung bringen: Geht voran, in die liebevolle Umarmung Christi hinein; erkennt die Kirche als eure Heimat. Niemand muss draussen bleiben, denn seit Pfingsten ist sie die eine, universale Kirche.
Ansprache bei Willkommensfeier auf den Hafengelände in Sydney,17. Juli 2008



Die Kirche braucht die Gaben der jungen Menschen
Der Apostel Paulus ruft uns in Erinnerung, dass jeder Christ eine Gabe empfangen hat, die dazu bestimmt ist, für den Aufbau des Leibes Christi eingesetzt zu werden. Die Kirche braucht besonders die Gaben der jungen Menschen, aller jungen Menschen. Sie muss in der Kraft des Geistes wachsen, der Eurer Jugend auch jetzt Freude schenkt und Euch anregt, dem Herrn mit Frohsinn zu dienen. Öffnet Eure Herzen für diese Kraft! Diese Bitte richte ich in besonderer Weise an all jene, die der Herr zum Priestertum und zum gottgeweihten Leben beruft. Fürchtet Euch nicht, Jesus "ja" zu sagen, Eure Freude in der Erfüllung seines Willens zu finden, indem Ihr Euch ganz dem Streben nach Heiligkeit hingebt und alle Eure Talente für den Dienst an den Mitmenschen einsetzt!
Eucharistiefeier zum Abschluss des XXIII. Weltjugendtags in Sydney, 20. Juli 2008



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Die Kirche vertraut auf euch!
Ich ermutige euch die Worte bereit zu halten, die ihr braucht, um in eurer Umgebung Gott zu verkündigen, indem ihr euer Zeugnis auf die Kraft des Geistes stützt, um den ihr gebetet habt. Bringt den gleichaltrigen Jugendlichen und auch den anderen die Frohe Botschaft! Sie kennen die Turbolenzen in den Beziehungen, die Sorge und Unsicherheit angesichts von Arbeit und Studium. Sie sind mit Leiden konfrontiert und sie erleben einzigartige Freuden. Gebt Zeugnis von Gott, denn als Jugendliche gehört ihr auf Grund eurer Taufe und wegen des gemeinsamen Glaubensbekenntnisses voll zur katholischen Gemeinschaft (vgl. Eph 4,5). Die Kirche vertraut auf euch! Es ist mir wichtig, euch das zu sagen.
Gebetsvigil mit den Jugendlichen in Paris, 12. September 2008